Paddy Green wrote:Hallo zusammen
Ich habe folgendes Problem.In meinem alten System (Manjaro ,Frieden seiner Asche :lol: ) ,
hatte ich in meinen Rechner ein zweite Festplatte eingebaut ,zur Datensicherung etc.Jetzt
hab ich Salix XFCE 14.2 auf der Maschine ,das System läuft super ,meine zweite Festplatte
wird auch erkannt und im Dateimanager angezeigt ,lässt sich aber nicht einbinden.
Folgende Fehlermeldung wird ausgeworfen:
Der Datenträger »Datenträger 1,0 TB« konnte nicht eingehängt werden.
Not authorized to perform operation.
Habe mir die nötigen Rechte direkt nach der Installation von Salix besorgt ,
nach dieser Anleitung.
https://docs.salixos.org/wiki/How_to_en ... _root_user
Updates,Programme installieren alles problemlos. :?
Aber die Sache mit der Platte ,seltsam :?: hatte
ich bei anderen Linux Distro´s bisher nicht. Hab im
Netz gesucht ,aber die meißten Beiträge leider für
Ubuntu etc.,die schreiben etwas über fehlende Rechte ,
und Probleme wegen sudo und Gui´s ,naja hat
mir nicht weitergeholfen.
Wie bekomme ich die fehlenden Rechte ? Habe
unter System - Benutzerverwaltung geschaut ,da
gibt es aber zig Möglichkeiten ,Rechte zu verändern ,
hab keine Lust mir mein System zu zerschießen.
Um einen neuen Datenträger nutzen zu können, muss dieser erst vorbereitet werden. Dazu sind unter Umständen mehrere Schritte erforderlich. Insgesamt muss der Datenträger letztendlich:
1. partioniert sein,
2. sofern gewünscht, die Partitionen mit Dateisystemen versehen sein,
3a. die automatisch zu montierenden Partitionen von fest eingebauten Datenträgern in /etc/fstab eingetragen sein,
3b. für die automatisch zu montierenden Partitionen von mobilen Datenträgern, gegebenenfalls, eine udev-Regel erstellt sein.
Es kann sein, dass manche Distribution den nachträglichen Einbau eines Datenträgers erkennen kann und entspechende Schritte anbietet oder auch automatisch ausführen kann. Doch 'mal ehrlich, wer ist cool genug, seinen, unter Umständen gut gefüllten, Datenträger, einem entsprechenden automatischen Ablauf anzuvertrauen und dann anschließend noch einen lauten Fluch unterdrücken zu können? So etwas arbeitet man manuell ab.
Salix ist außerdem keine Anfängerdistribution, sondern für angehende und bereits fertige Könner. :P Damit auch der OP einen kleinen Schritt dorthin tun kann, hier eine kurze Anleitung, wie vorzugehen ist.
Hier wird die Schreibweise '/dev/sdX' und '/dev/sdX[123]' verwendet. Das X steht hier stellvertretend für den tatsächlichen Laufwerksbuchstaben. Folgt eine Ziffer dann wird mit der Gesamtangabe eine Partition benannt. In allen Fällen müssen die richtigen, d.h. für den Einzelfall zutreffenden, Geräte- oder Partitionsbezeichnungen verwendet werde.
1. Partitionieren:
Wenn noch keine Partitionen angelegt wurden oder eine andere Partitionierung gewünscht wird oder noch freier Datenträgerplatz genutzt werden soll, werden Partitionen angelegt, oder bestehende gelöscht und neu angelegt. Dateninhalte von bestehenden Partitionen werden später unerreichbar, wenn diese Partitionen gelöscht oder deren Grenzen verändert werden.
Angemeldete Partitionen des neuen Datenträgers müssen zuvor abmontiert werden.
Geeignete Kommandos zum Partitionieren sind z.B.: fdisk, cfdisk, sfdisk, parted.
Es empfiehlt sich dringend, die Manpages zu lesen. Alle nötigen Vorgänge, um Partitionen anzulegen, sind bei allen Progammen mehr oder minder gleich, aber die einzelnen Handlungen sind unterschiedlich.
Mit z.B.:
kann begonnen werden.
Fdisk schreibt die Partitionstabelle erst mit dem w-Kommando. Solange dieses Kommando nicht erfolgte, ist nichts passiert. Also gut aufpassen!
Mit cfdisk kann man gut klarkommen, deshalb in einer Trockenübung auch einmal ansehen. Ein beispielshafter Aufruf ist:
2. Dateisystem anlegen:
Mit:
kann man einiges über die allgemein existierenden oder unterstützten Dateisysteme nachlesen. Ist man dann der Ansicht, es soll das Dateisystem ext4 eingesetzt werden, dann kann mit:
alles notwendig Wissenswertes zu diesem Dateisystem nachgelesen werden.
Mit:
oder mit
lässt sich alles über das Programm zum Erstellen des Dateisystems ext4 nachgelesen.
Ein einfaches, ausreichendes Beispiel für ein ext4-Dateisystem ist:
'-L Filme' gibt dem Dateisystem ein Volume-Label; kann weggelassen werden und bei Bedarf mit dem Kommando
oder
nachgetragen werden. Ein Volume-Label darf 16 Zeichen lang sein.
Für andere Dateisysteme sind auch andere Kommandos nötig, die sich erheblich von den ext2/ext3/ext4-Angelegenheiten unterscheiden.
Soll eine der Partitionen als Swap-Partition dienen, dann wird kein Dateisystem angelegt, aber die Partition als Swap-Space vorbereitet:
3a. Automatisches Montieren vorbereiten:
Es werden der Partitionierung entsprechend Einträge in /etc/fstab vorgenommen. Z.B:
Code: Select all
/dev/sdX1 /filme ext4 defaults 0 0
/dev/sdX2 /musik ext4 defaults 0 0
Ist eine der Partitionen auf dem neu hinzugekommenen Datenträger als Swap-Partition vorgesehen, dann kann ein Eintrag wie folgt aussehen:
4. Neue Partitionen benutzen
Nach dem nächsten Booten sind alle Partitionen mit Dateisystemen montiert. Eine hinzugekommene Swap-Partition ist dann in Benutzung. Beim Shutdown werden die Dateisysteme automatisch wieder abmontiert. Es empfiehlt sich aber, zuvor manuell zu testen. Aus obigen Beispiel mit:
oder mit:
wird das Dateisystem eingehängt. Mit:
oder mit
können die Ergebnisse betrachtet werden. Mit:
wird das Dateisystem wieder ausgehängt
Mit:
kann die Swap-Partition zur Verfügung gestellt werden.
und mit:
wird die Swap-Partition wieder entzogen, sofern genug freier Hauptspeicher existiert.
Nachtrag:
Wenn die Festplatte bereits partioniert ist und die Partitionen bereits mit Dateisystemen bestückt sind, dann ist für die Behebung das geschilderten Problems nur die Handlung unter Schritt 3a notwendig.
Die Formulierung
Paddy Green wrote:[...]meine zweite Festplatte wird auch erkannt und im Dateimanager angezeigt ,lässt sich aber nicht einbinden
ist nicht zutreffend. Im Dateimanager werden trotz Anzeige von Festplattensymbolen nur Dateisysteme angezeigt, keine Festplatten. Wenn auf der Festplatte keine Partition mit Dateisystem existiert, dann kann auch nichts eingebunden werden.
Sollten auf der Platte bereits andere Dateisysteme als ext4 existieren und beibehalten werden, dann müssen für das Erweiterungsbeispiel zur Datei /etc/fstab, in der 3. Spalte selbstverständlich die jeweils zutreffenden Typbezeichnungen für die anderen Dateisysteme verwendet werden.