Hallo,
das wir jetzt etwas lang, aber...
sjox wrote:Derzeit ist die Thunderbird-Version 45.7 aktuell (Salix 14.2)!
Die entsprechende Lokalisierung (mozilla-thunderbird-l10n-de) ist aber nur in der Version 45.2 verfügbar, funktioniert aber nicht für 45.7.0.
Zuerst einmal, von wo oder wie wurde Thunderbird heruntergeladen und dann installiert?
Durchaus kann eine ältere Lokalisierung funktionieren, zumal in diesem Fall nur die Unterversionsnummer geändert wurde.
sjox wrote:Ich behelfe mir, indem ich die beiden Unterverzeichnisse "defaults" und "extensions" (aus dem Verzeichnis /usr/lib64/thunderbird-45.2.0) in das Verzeichnis "/usr/lib64/thunderbird-45.7.0" hinkopiere - anschließend ist Thunderbird wieder deutsch.
Verzeihung, aber so etwas nennt man herumfummeln und sollte nur probiert werden, wenn keine Hilfe zu bekommen ist und man selbst keine andere Idee mehr hat. Besser erst nach Hilfe fragen, sonst beschädigt man sich unter Umständen die Installation.
sjox wrote:Gibt es einen intelligenteren Trick?
Ticks? Wir im Unix- und Derivaten-Lager verwenden keine Tricks, sondern Wissen und Können.
sjox wrote:Werden die Lokalisierungen für Thunderbird nicht mehr betreut?
Wird Thunderbird überhaupt noch weiterentwickelt? Ich meine in der Presse gelesen zu haben, dass die Weiterentwicklung über den Jordan gegangen ist.
sjox wrote:Die zweite Frage ist ärgerlicher:
Ich habe Schwierigkeiten bei der Anmeldung am Laptop!
In den allermeisten Fällen muss ich mich 2 mal anmelden (Salix 14.2 - XFCE)!
Der erste Anmeldevorgang klappt einfach nicht - User/Password ist selbstverständlich korrekt!
(ansonsten bekomme ich eine aussagekräftige Fehlermeldung)
Der Anmeldebildschirm verschwindet – ich sehe für kurze Zeit den Mauszeiger – dann kurz den Bootscreen (also schwarzen Bildschirm) – anschließend befinde ich mich wieder bei der Anmeldung - ohne Fehlermeldung.
Der nächste Anmeldeversuch klappt hingegen IMMER!
Das passiert aber nur bei meinem Laptop, niemals bei den Desktop-PC's.
Dieses Problem habe ich nun bei 4(!) Laptops getestet - alle sind allerdings uralt bzw. sehr schwachbrüstig. (2 davon sind Netbooks)
Ursache könnte somit ein "timeout" oder eine "langsame Festplatte" sein?
Nein. Gebootet wurde schon, der Kernel läuft bereits, alle relevanten Treiber sind geladen. Die Festplatte arbeitet also. Sind die Netbooks überhaupt mit Festplatten ausgestattet oder ist etwas Flash-iges verbaut?
Ohne Genaueres zu wissen, kann man auch nichts Genaues sagen. Aber ich kann ein paar Fragen stellen.
Kann es sein, dass Startskripte von Hand verändert wurden? Z.B.:
/etc/rc.d/rc.4 und/oder
/etc/xdg/xfce4/xinitrc ,
/etc/X11/xinit/xinitrc.xfce ,
/etc/X11/xinit/xinitrc ,
/etc/skel/.xinitrc .
Sind die fraglichen Installationen Klone einer anderen Installation, wodurch vielleicht ein Software-Problem verschleppt wurde?
Wurde vor der/den Installation(en) die Intigrität des ISO-Images überprüft?
Wurde das Installationsmedium auf einem Rechner mit diesem Verhalten erstellt?
Wurde von DVD oder von Flash-Speicher installiert?
Sind die Rechner mit BIOS- oder (U)EFI-Firmware ausgestattet?
Wenn Flash-Speicher und (U)EFI zusammen, wurde das Image mittels 'dd' oder wurde es korrekt auf das Installations-Boot-Medium gebracht?
sjox wrote:In welchem Logfile kann ich dazu etwas finden?
Anmeldeereignisse werden in
/var/log/secure protokolliert, so wie auch alle sudo-Aufrufe und Wechsel zum Superuser. Hardware-Probleme werden in
debug und
syslog protokolliert.
dmesg und
messages können auch noch Aufschluss geben. Allesamt in
/var/log . Auch einmal
~/.xsession-errors ansehen, ob es bereits beim aktuellen Boot-Vorgang entstanden ist. Dazu beim zweiten Anmeldebildschirm abbrechen und zurück in Runlevel 3 oder 1 gehen. So würde man vielleicht erkennen können, wie weit der Vorgang bereits war.
sjox wrote:Besitzen andere Salix-User Power-Laptops oder ist dieses Problem bekannt?
Das geschilderte Verhalten ist mir noch nie begegnet. Ich verwende nur alte Hardware. Alle meine Rechner sind irgendwie problematisch. Trotz guter Hardware-Kenntnisse und vorbeugenden Reparaturen, z.B. Austauch von Elektrolytkondensatoren auf Mainboard und im Netzteil, konnte ich keine Besserung erzielen. Ich gehe deshalb auch von der Möglichkeit unzureichender Treiber- und Kernel-Unterstützung aus.
sjox wrote:Ähnlich war es auch unter Salix 14.1 – da ist es aber komischerweise nur auf einem Desktop-PC aufgetreten und das war sehr, sehr selten.
Was ist mit diesem Desktop-PC geschehen? Entsorgt und wenn ja, warum? Zuerst, wie unter Salix 14.1, tritt ein Problem selten auf. Dann häufen sich die Vorfälle und dann, wenn man genug hat, wirft man das Ding weg. Ist das nicht so? Zunehmende und dann dauerhafte Probleme sind gute Indikatoren für schleichendes Hardware-Versagen. Elektrolytkondensatoren sind Verdachtskandiaten Nummer eins. Diese müssen dazu nicht aufgebläht sein oder sogar schon unter sich gelassen haben. Sie trocken langsam aus, wobei die Ripple-Stromfestigkeit abnimmt. Irgendwann ist dabei die Versorgung nicht mehr sauber genug und einzelne Komponenten zeigen Störungen. DRAM ist dabei ein besonderes Problem. Preiswerte Speicherchips sind preiswert, weil sie in der Regel von schlechterer Qualität sind, als teurere. Schlechtere Qualität bedeutet, einige Stellen auf einem Chip sind sehr nahe an der Untergrenze des Zulässigen nach Spezifiktion. Wird die Spannungsversorgung schlechter, funktionieren einzelne Stellen auf den Chips nicht mehr zuverlässig. Dumm, wenn darin gerade Kode oder Daten liegen, der/die gerade abgearbeitet wird. Man würde RAM mit Prüfsummenbildung benötigen, um solche Fehler erkennen zu können. Einige PC-Händler haben RAM-Testgeräte in Benutzung, mit dem Speicherriegel am den Spezifiktionsgrenzen getestet werden können. Da kann man seine RAMs testen lassen. Eine andere, nicht gleichwertige, Testmöglichkeit bietet Memtest86+ (
http://www.memtest.org/#downiso). Ich verwende Version V5.01 vom 27.09.2013 und lade es mittels Lilo. Ein Test über mehrere Stunden oder Tage ist dabei angesagt.
Elektrolytkondensatoren funktionieren besser, wenn sie warm geworden sind. Deshalb schlage ich einen Test vor.
Auf einem Rechner, der das Problem zuverlässig zeigt, durchbooten und damit arbeiten, bis die Kiste vollständig durchwärmt ist. Dann runter fahren und ausschalten. Einige Sekunden warten (ca. 10 s), dann einschalten und sofort booten. Man kann stattdessen auch kalt booten und den Bootloader am Laden des Kernel hindern. Nach ca. 20 min Stillstand abschalten, wieder einschalten und sofort booten. Einloggen und sehen, ob der Desktop erscheint. Geht das glatt, dann sind das Netzteil oder/und die Spannungsreglungen auf dem Mainboard in kritischen Zuständen. Ein weiterer Test ist, die Speicherriegel in ihren Steckpositionen zu tauschen. Dazu müssen natürlich mindestens zwei davon eingebaut sein. Verschwindet der Fehler oder treten jetzt andere Fehler auf, dann ist mindestens einer der Riegel defekt.
Wenn von Flash-Speicher-Sticks installiert wurde, ist auch hierin ein großes Problem verborgen. Speicher-Sticks haben keine eigene Spannungsreglungen eingebaut. Wenn die Spannungsreglungen auf Mainboard oder im Netzteil weichgeworden sind, dann liefern die Speicher-Sticks Daten nicht mehr zuverlässig. Bei weichen Netzteilen können sehr hohe Spannungsspitzen auf der Versorgung und auf den Daten liegen.
Ein Weiteres: Wenn alle Installationen von einem Stick aus erfolgten, der auf einem Rechner mit defekter Spannungsversorgung geschrieben wurde, dann besteht die Möglichkeit, dass Dateien auf dem Stick beschädigt sind, und alle Installationen mit den daraus resultierenden Dateien dann auch. Deshalb auch die Frage oben nach den Klonen, die ein ähnliches Problem in sich tragen können.
Soweit erst einmal.